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Der Neuanfang

Der 2. Weltkrieg endete mit der vernichtenden Niederlage Deutschlands und der Aufteilung in Zonen durch die vier Siegermächte. Gönnersdorf gehörte zur französischen Besatzungszone. Die erste Sorge galt natürlich der Heimkehr der Soldaten aus dem Krieg und der Gefangenschaft, der Beschaffung von Nahrung und Kleidung sowie dem Wiederaufbau. Leider war es nicht allen Sportkameraden vergönnt die Heimat wieder zusehen. Sie wollen wir in gutem Gedenken behalten. Die Schrecken des Krieges wurzelten tief in der Bevölkerung. Vor allem die junge Generation sehnte sich nach Jahren der Entbehrung, Angst und Not nach Befreiung, Glück und Geborgenheit. So wurde das Vereinsleben wieder aktiver. Man begann damit, eine Mannschaft zu formieren. Um den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, war die Genehmigung der französischen Militärbehörde erforderlich. Die Verordnungen stellten manche Hindernisse in den Weg. Besonders strenge Maßstäbe wurden allgemein wohl aufgrund der jüngsten Vergangenheit hinsichtlich der personellen Besetzung des Vereinsvorstandes angelegt. Mit Zustimmung der französischen Besatzung spielte unsere Mannschaft auf Sportfesten in Birgel, Ripsdorf, Lissendorf, Leudersdorf, Esch und Dahlem. Die Vereine wurden organisatorisch zusammengefasst und gehörten dem Kreisverband Daun an. Beim Fußballverband Rheinland, einer Unterorganisation des DFB (Deutschen Fußballbund) erfolgte die Eintragung des Vereins unter der Nummer 196, die auch heute noch unser Vereinskonto beim Verband darstellt.

Der erste Vorstand nach dem Krieg bildete:

Vorsitzender: Michael Blum
Kassierer und Schriftführer: Willi Kohl
Mannschaftsführer: Peter Hoffmann

Die Anfänge des Vereins nach dem 2. Weltkrieg waren naturgemäß mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Überall fehlte es an Mittel, Verdienstmöglichkeiten waren kaum gegeben. 1948 kam die Währungsreform. Die Aussage "Not macht erfinderisch und hält zusammen" hatte in dieser Zeit eine besondere Bedeutung. Spielkleidung und Sportgeräte mussten aus eigener Tasche bestritten oder "organisiert" werden. Vor allem fehlte es an Fußbällen und Fußballschuhen. So mussen sich die Spieler mit Schuhwerk oft untereinander aushelfen, was zur Folge hatte, daß die Schuhe sonntags des öfteren ein paar Spiele hintereinander herhalten mussten, waren die hier und da auch ein paar Nummern zu groß oder zu klein. Die vorhandenen Bälle waren meist den Strapazen nicht lange gewachsen, so dass es auch schon vorkam, dass Spiele abgesagt bzw. unterbrochen werden mussten, weil der Ball plötzlich den Dienst versagte und Ersatz nicht zu beschaffen war. Doch trotz schlechter Voraussetzungen war selbst beim weiblichen Geschlecht die Sportbegeisterung sehr groß. So wurde eine Damenhandballmannschaft gegründet, die recht erfolgreich Spiel absolvierte. Förderer dieser Handballmannschaft waren insbesondere Walter Tönges, Johann Jostock und Otto Kehr. Als Stück Vergangenheit zählen auch heute noch die Geschichten der Fahrten mit dem Holzvergaser von Jakob Heinzen. Die Zahl der damals am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften aus dem heutigen Kreisgebiet Daun war nicht allzu hoch. Viele namhafte Vereine wurden erst später gegründet. Für die sportbegeisterte Dorfjugend Gründete der Verein eine Jugendmannschaft, um hier schon den Nachwuchs für die 1. Mannschaft zu fördern, die damals in der A-Klasse Daun spielte.

1951 musste jedoch infolge von Verletzungspech und Mannschaftsschwierigkeiten die Mannschaft aus der A-Klasse ausscheiden.

Dies hatte u.a. zur Folge dass 1952 eine neue Vereinsführung gewählt werden musste. Dieser neuen Führung gelang es 1952 den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Höhepunkt war in diesem Jahr ein Freundschaftsspiel gegen die Vertragsreserve von Borussia Mönchengladbach. In den anschließenden Jahren wurden immer mehr fußballbegeisterte Jugendliche gefunden und gefördert. Im Laufe der Jahre war der Verein so stark gefestigt und groß geworden, dass eine A-Jugendmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen konnte. In diesen Jahren wurden die größten Erfolge der Vereinsgeschichte erzielt. Wesentlichen Anteil hatte sicherlich der damalige Vorsitzende Peter Hoffmann.