Aus der Gründerzeit

Ein Name steht mit der Gründung des Sportvereins in ganz enger Verbindung: Nikolaus Bell. Er war auf der Heimkehr aus dem 1. Weltkrieg vorübergehend in Gönnersdorf beheimatet. Als junger Mann erkannte er, dass es in der von Armut, Not und einer rapiden Geldentwertung geprägten Zeit nach dem 1. Weltkrieg darauf ankam, die Jugend zu ermutigen. Er aktivierte sehr schnell die Dorfjugend für das Sportgeschehen. Die von Herrn Bell ausgehende Idee, einen Sportverein zu gründen, wurde spontan von einer Gruppe gleichgesinnter junger Männer aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Der Sportverein wurde damals unter dem Namen Alemannia Schwarz-Gelb Gönnersdorf gegründet. Da Herr Bell aus Eschweiler bei Aachen stammte wurde der damalige Vereinsnahme vermutlich Alemannia Schwarz-Gelb Aachen kopiert.

Zu den Gründungsmitgliedern und denen, die sich in den ersten Jahren dazugesellten gehörten: Nikolaus Bell, Philipp Blum, Bernhard Eich, Bernhard, Hoffmann, Matthias Klinkhammer, Josef Söns, Peter Steffen, Kasper Wagner, Siegbert Wagner, Peter Hoffmann, Leo Schmitz, Matthias Simon, Barthel Simon, Josef Wiesen, Werner Wiesen, Anton Zilligen. Die Fußballmannschaft, die in den Jahren 1920-1925 spielt setzte sich aus den obigen Spielern zusammen. Da im näheren Bereich um Gönnersdorf keine weitere Mannschaft existierte, wurde der Spielbetrieb auf gelegentliche Freundschaftsspiele beschränkt. Hier wurden insbesondere Spiele mit Mannschaften aus Nohn, Bitburg, Prüm, Hillesheim, Gerolstein und später Feusdorf und Lissendorf ausgetragen. Einen geregelten Spielbetrieb wie heute üblich, kannte man damals jedoch nicht. Die Idee, Sport treiben zu wollen, reichte jedoch nicht aus, dies auch tatsächlich tun zu können. So sahen sich die Mitglieder einer Fülle von Problemen gegenüber. Von der Gemeinde wurde dem Verein das Gelände "Auf dem Hohn" zur Verfügung gestellt. Dies musste zunächst von einem Ginsterbewuchs befreit werden. Alles geschah selbstverständlich in eigener Regie und unentgeltlich. In der Jahren 1925 - 1928 wurden weitere Vereine in unserem Bezirk gegründet, so dass ein Spielbetrieb möglich war. Der Verein schloss sich dem damaligen Fußballverband Oberahr an, um einen organisierten Spielbetrieb zu haben. Diesem Verband gehörten damals Mannschaften aus Hillesheim, Nohn, Leudersdorf, Barweiler, Freilingen und Gönnersdorf an. In dieser Zeit entwickelte sich eine neue Mannschaft.

Diese Mannschaft spielt bis zur Rezession. Was die Sportler von damals so eng miteinander verband und ihre Gemeinschaft stark machte, war eine ausgeprägte Kameradschaft. Waren auch die äußeren Umstände denkbar ungünstig, so half die von Jahr zu Jahr zunehmende Begeisterung für das Spiel mit dem runden Leder über manche Klippe hinweg. Nicht, dass Spieler heute nichts mehr von Kameradschaft hielten oder verstünden, im Gegenteil: Kameradschaft wird auch heute praktiziert und gepflegt. Nur haben es die Verhältnisse, die Technisierung und Modernisierung in allen Bereichen ungleich schwerer gemacht, sind die Interessen der Aktiven vielseitiger geworden, als dies in jenen Jahren der Fall war. Zeitweise war das Interesse der Dorfjugend am Fußball so groß, daß eine zweite Mannschaft gegründet werden konnte. In der Zeit zwischen 1933 und 1937 gab es nur gelegentliche Freundschaftsspiele. Da bereits verschiedene Spieler in den Arbeits- und Militärdienst eingezogen worden waren, war ein geregelter Spielbetrieb nicht mehr möglich. Bei Gründung des Vereins kannte man noch keine geprüften Schiedsrichter. Für unseren Verein war Josef Wiesen als Schiedsrichter tätig, da er zu den benachbarten Vereinen ein gutes sportliches Verhältnis hatte. Mitte der 30er Jahre musste aufgrund der politischen Verhältnisse der Spielbetrieb teilweise eingestellt werden. Unter besseren Voraussetzungen wurde der Verein 1938 in "Sportfreunde Blau-Weiß Gönnersdorf" benannt, der dann dem damaligen Reichsbund für Leibesübungen angehörte. An der Vereinsarbeit waren damals wesentlich beteiligt. Frenck Willi, Jostock Johann, Michels Hubert, Michels Theo, Zilligen Josef.

Der 1938 gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Hermann Wiesen
Kassierer und Schriftführer Theo Michels
Betreuer: Willi Frenck
Spielführer Johann Jostock

Der damalige Vorstand war bemüht, das Vereinsgeschehen zu belegen. So wurden in den Jahren 1938 bis 1940 Sportfeste veranstaltet. Mit Beginn des 2. Weltkrieges war der Spielbetrieb durch Einberufungen zum Wehrdienst nicht mehr möglich. Vereinzelt wurden noch Spiele bis 1941 durchgeführt. In den Kriegsjahren wurde der Spielbetrieb durch eine Jugendmannschaft fortgesetzt. Während dieser Zeit waren insbesondere die Sportkameraden Peter Hoffmann, Willi Kohl und Bernhard Klinkhammer die Idealisten und Verantwortlichen des Vereins. Die Aufführung von Theaterstücken gehörte damals u.a. zum "Spielprogramm" des Vereins.